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Von Nea Anchialos nach Piräus

25 Mär

Der Morgen macht Hoffnung, die Sonne kommt ein wenig raus, mit 15 Grad wird auch die Temperatur angenehmer.
Zu einem Spaziergang durch den kleinen Hafen reicht es allemal, – die Fischer sind bereits zurückgekehrt.

Dann fahren wir weiter, zurück auf die E 75 und immer nach Süden.
Die Landschaft ist griechisch, ganze Wälder aus Olivenbäumen stehen rechts und links der Straße, – dazwischen immer wieder auch Obstbaumplantagen.
Allerdings ist die Morgensonne schon wieder verschwunden und immer wieder mal regnet es von einem tiefschwarz verhängten Himmel, und auch die Temperatur geht bis auf 11 Grad zurück, – von wegen „südliches Wetter“, das wird ja immer schlechter.

Unterwegs wundern wir uns, daß entlang der Straße die meisten Firmen geschlossen sind, – Hoftore sind zugeschoben, – niemand ist am Arbeiten, – überall ist so überhaupt nichts los. Schon heute morgen in Nea Anchialos waren die Geschäfte noch geschlossen. Was geht hier ab in Griechenland ?
Später im Hafen von Piräus erfahren wir, daß heute Nationalfeiertag in Griechenland ist, – Unabhängigkeitstag, – der 25. März 1821 markiert den Beginn der griechischen Revolution, der das Ende einer mehr als 350-jährigen osmanischen Besetzung bedeutete. Dies wird landesweit mit Gedenkveranstaltungen und einer großen Militärparade in Athen gefeiert.

So haben wir Glück, als wir nach Athen einfahren. Diese Megastadt, die meist total mit Autos zugestopft ist, ist heute total leer, die Straßen frei, kaum jemand ist unterwegs.
So haben wir Athen noch nie gesehen, und im Nu sind wir im Hafen von Piräus.
Auf der griechischen Autobahn wurden wir heute übrigens wieder kräftig zur Kasse gebeten, wir haben wieder über 40 Euro an Maut gezahlt, also in der Summe fast 100 Euro für die Strecke von der türkischen Grenze bis Athen, das ist ganz schön happig.

Im Hafen von Piräus holen wir uns die Tickets für die Überfahrt nach Chania auf Kreta, die Fähre geht um 21 Uhr, die Tickets kosten etwa 220 Euro. ( N 37° 56´55.5″ E 23° 38´11.1″ )
Dann drehen wir eine Runde durch den Hafen, wollen auf einen Platz an der Mole, an dem wir immer Pause machen und den ein- und ausfahrenden Schiffen zusehen.
Daraus wird allerdings nichts, – der Hafen ist bis auf den letzten Platz mit kleinen Zelten zugestellt, – tausende Flüchtlinge sind hier gestrandet, seit die Grenze nach FYROM dicht gemacht wurde, – Kinder spielen auf der Straße, – Frauen hängen Wäsche an die Zäune, – Jugendliche kicken mit einem Fußball, – die Durchfahrtstraße ist halbseitig gesperrt, um noch mehr Platz zu schaffen, – die meisten Zelte haben dem Regen wohl nicht standgehalten, sie sind zusätzlich mit Plastikfolien abgedeckt, – viele Zelte stehen in den Bus-Wartehäuschen oder unter einer Straßenüberführung, -wir sehen Hilfsorganisationen, die sich um die Menschen kümmern, – am Abend kann ich vom Deck der Fähre bei der Essensausgabe zusehen, die dort direkt neben dem Schiff im Freien stattfindet.

Tagesetappe:   313 km                    Gesamtstrecke:   20.971 km

 
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Verfasst von - 25. März 2016 in Allgemein

 

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